Executive Summary
Die Bewertung der Aktie der börsennotierten Direktanlagebank ergab ein Kursziel von 6,27 Euro. Zum Zeitpunkt der Bewertung
stand die Aktie bei 5,21 Euro. Auch die Börsenkurse von über 60 Euro in den Zeiten der Internet Bubble waren nicht unrealistisch,
spiegelten jedoch ausschließlich die Erwartungen des Best Case wider.
Das reine Kerngeschäft des Online Brokerage hat gute Chancen auf dauerhafte Lebensfähigkeit, verspricht jedoch keine übermäßigen
Gewinne. Grundlage der Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sind ausschließlich Daten, die bereits in der Realität vorkamen.
Im Worst Case ist das Kerngeschäft des Online Brokerage aufgrund mangelnder Nachfrage eine reine Geldvernichtungsmaschine
und hat keine Chance auf Dauerhaftigkeit.
Im Probable Case kommt das reine Kerngeschäft auf keine positiven Cash Flows bei den Eigentümern, kann sich allerdings selbst
erhalten und knapp den Turnaround in den positiven Bereich schaffen.
Im Best Case ergeben sich sehr hohe Gewinne, jedoch ist dafür eine massive und dauerhafte Steigerung der Nachfrage nach Online
Brokerage Dienstleistungen notwendig. Online Broker können die für die Nachfrage entscheidenden Faktoren nicht steuern.
Um das reine Kerngeschäft des Online Brokerage zu einem profitablen Unternehmen zu erweitern ist nur die Ausnützung von Anknüpfungspunkten
zu verwandten Geschäftsfeldern im Banken- und Finanzsektor nötig. Dies betrifft v.a. die Veranlagung von liquiden Mitteln
am Geld- und Kapitalmarkt. Umfangreiche Cross Selling Aktivitäten sind nicht erforderlich.
Eine Gefahr für das Bestehen eines Online Brokers stellt substantieller Kundenschwund dar. Dieser führt durch den damit verbundenen
Abfluß von liquiden Mitteln mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Insolvenz. Auch Fehlplanungen der Liquidität im Ausmaß von
5% p.a. können innerhalb von fünf Jahren in die Insolvenz führen.
Die noch im Markt verbliebenen Online Broker haben gute Erfolgsaussichten. In Deutschland dürften etwaige neu in den Markt
eintretende Anbieter einen schweren Stand haben, während der österreichische Markt noch Platz für Anbieter bieten könnte.
Die Ergebnisse der Simulationen sind auch im Internet unter www.ncfellinger.com verfügbar.
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