Vorwort
Die erste große Welle der Euphorie im Online Brokerage versiegte beinahe so schnell wie sie über uns hereinbrach. Nach überschäumenden
Meldungen von allzu phantastischen Wachstumschancen und explodierenden Börsenkursen von Online Brokern ist die allgemeine
Ernüchterung in der Online Brokerage Branche noch immer spürbar. Einstmalige Börsenstars werden von denselben Analysten, die
dereinst exorbitante Kursziele verkündeten, nunmehr als Übernahmekandidaten gehandelt. Ist die Lage tatsächlich so hoffnungslos
wie mancherorts behauptet wird?
Die Motivation hinter dieser Arbeit war, zu versuchen für einen geographisch eingegrenzten Bereich Aussagen über den weiteren
Erfolg oder Nichterfolg der Online Brokerage Branche zu treffen.
Dabei wollte es der Autor nicht mit dem Zusammentragen von Allerweltsphrasen aus diversen Studien zu diesem Thema bewenden
lassen, sondern mit Hilfe von aktuellen Unternehmensbewertungsverfahren einen Versuch der Quantifizierung der Erfolgschancen
des Online Brokerage wagen.
Wann hatte denn nun der Markt eigentlich recht? Als die Aktie der DAB Bank über sechzig oder als diese drei Jahre später gerade
mal eineinhalb Euro kostete? Zur Beantwortung dieser Frage soll eine Unternehmensbewertung eines börsennotierten Online Brokers
erfolgen.
Während vor allem in der ersten großen Wachstumsphase des Online Brokerage renommierte Investmentbanken wie Goldman Sachs,
JP Morgan und Morgan Stanley Dean Witter oder Research Unternehmen wie Datamonitor, Forrester oder IDC Studien zum amerikanischen
oder gesamteuropäischen Markt am laufenden Band produzierten und Online Brokerage ein Dauergast in Kolumnen der angesehensten
Wirtschaftszeitungen vom Economist über die Financial Times bis zum Wall Street Journal war, existieren bis dato für den österreichischen
Markt kaum der Öffentlichkeit zugängliche Untersuchungen. Auch diesem Umstand wollte der Autor mit der vorliegenden Arbeit
abhelfen.
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